Waltraud findet sich selbst häßlich, wie einen "langweiligen, braunen Stein".

Aber wer hat denn schon mal einen Stein genauer betrachtet? Geht mal hinaus in die Natur und nehmt einen beliebigen Stein oder sogar nur einen Matschbrocken. Ja, selbst ein Stück eines Pflanstersteines genügt. Und dann schaut ihr euch das mal so richtig an. Nicht nur kurz drüber schauen. Sondern konzentriert eure Aufmerksamkeit genau auf den kleinen Stein in eurer Hand oder einen kleinen Bereich auf dem Pflasterstein. Und es wird euch überraschen was ihr seht:

Kein Stein gleicht dem andern! Ihr erkennt, dass er an manchen Stellen rauh sein kann, an anderen vielleicht glatt. Er kann Moos oder Flechten haben, es können kleine Steinläufer darüber laufen. Ein Stein kann Maßerungen oder Linien aufweisen, Äderchen haben oder kleine Einschlüsse. Er kann aus lauter Sandkörnern bestehen oder an manchen Stellen glitzern. Er verändert seine Farbe in der Sonne oder wenn er naß ist.

Was kann man mit einem Stein nicht alles tun?

- Du kannst einen flachen Stein übers Wasser springen lassen.

- Du kannst Steine ins Wasser legen, um einen Fluss zu überqueren.

- Du kannst ihn als Werkzeug verwenden

- Du kannst darin Versteinerungen oder Edelsteine finden

- Du kannst damit spielen  

- Du kannst damit einen Ofen bauen oder ein ganzes Haus

Als Waltraud den großen Berg erklimmt, hat sie Zeit. Viel Zeit. Sie entdeckt, wie der Stein sich verändert und wie vielfältig er ist. Bis er schließlich sogar das glitzern und funkeln anfängt. Oberflächlich betrachtet kann man schnell zu allem sagen, dass es langweilig ist. Doch wenn man sich Zeit nimmt die Dinge mal genau zu betrachten, ihre Schönheit zu erkennen und vielleicht auch einen gewissen Zweck, dann ist nichts - rein gar nichts was uns umgibt, kein Stein, kein Lebewese und kein Mensch - "langweilig". Man muss sich nur Zeit nehmen und genauer hinsehen.